auf ein Wort… (November 2020)

Denn wenn wir, als wir Feinde waren mit Gott versöhnt wurden durch den Tod Seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch Sein Leben gerettet werden. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben. (Römer 5, 10-11)

Der neue Bund ist wie ein Vertrag mit zwei Vertragspartnern. Der erste ist Gott und der zweite wir. Die Ausgangssituation ist zum einen der Zorn Gottes über die Sünde und die Trennung des Menschen von Gott sowie der Verlust der himmlischen Herrlichkeit zum anderen. Durch den Tod Jesu am Kreuz ist Gott versöhnt. Sein Zorn hat Jesus getroffen stellvertretend für uns. Aber erst durch die Auferstehung Jesu werden wir gerettet zu einem neuen Leben, welches wieder in der himmlischen Herrlichkeit endet. Wir sehen, dass Jesu Tod und Auferstehung die beiden Seiten des Vertragsgegenstandes sind, der sowohl für Gott als auch für uns gilt.

Jesus ist dabei Dreh- und Angelpunkt. Ohne Ihn kann es somit keine Errettung und kein Heil geben. Das äußere Zeichen dieses Bundes ist, dass wir uns Gottes rühmen; das bedeutet, dass wir Gott die Ehre geben und Jesus folgen. Manchmal müssen wir dabei Wege gehen, die wir nicht möchten. Beispielsweise begegnen wir schwierigen Alltagssituationen mit unangenehmen Gesprächen. Es kann vielleicht auch zu Schmähungen oder Leid kommen. Wir werden selbst schwach, krank, oder begleiten andere Menschen in ihrer Krankheit möglicherweise bis zum Tod. Wege, die wir als Dunkelheit oder unangenehm empfinden. Bisweilen bremst Gott auch unsere Fahrt, damit wir uns selbst und unsere Motive besser erkennen können oder einen schärferen Blick für unser Umfeld und unsere Mitmenschen bekommen.

In solchen Situationen hilft es zu wissen, dass Jesus vorangeht. Ja, wenn Er vorangeht, dann will ich folgen. Ob es nun eine grüne Aue mit frischem Wasser oder ein finsteres Tal ist. Entscheidend ist, dass die Verbindung zu Jesus aufrechterhalten bleibt, denn wenn Jesus die Ehre gegeben wird, ist das wesentliche Ziel des neuen Bundes erreicht.
MB

Unsere Gottesdienste in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Waldkraiburg – Ein Rückblick

Das Coronavirus hat unseren Alltag durcheinandergebracht. Das betrifft unser persönliches Leben ebenso wie unser Gemeindeleben, in dem wir nach wie vor mit gewissen Auflagen und Einschränkungen umgehen müssen. Nachdem wir von Ende März bis Mitte Mai überhaupt keine Gottesdienste oder sonstige Veranstaltungen feiern bzw. durchführen konnten, waren wir sehr dankbar, als Mitte Mai endlich wieder Gottesdienste möglich waren! Wir mussten zwar einiges bedenken und organisieren, haben aber als Gemeindeleitung sofort entschieden, Gottesdienste anzubieten und Gemeinschaft zu ermöglichen.

Leider waren diese in unseren eigenen Gemeinderäumen aufgrund der m2-Zahl und der zu geringen Sitzmöglichkeiten nicht durchführbar. Allerdings hat unser Herr Jesus Christus vorgesorgt. Denn unsere Glaubensgeschwister der Evangelisch-Lutherischen Kirche Waldkraiburg haben uns großzügig ihre Räume zur Verfügung gestellt, die wir nun über vier Monate nutzen durften. Seit 17. Mai trafen wir uns jeden Sonntag zu ungewohnter Uhrzeit um 17 Uhr am Martin-Luther-Platz zu unseren Gottesdiensten. Leider mussten wir feststellen, dass die Besucherzahlen relativ niedrig geblieben sind. Im Durchschnitt nahmen etwa 35 Personen an unseren Gottesdiensten teil. Da wir allerdings mit zahlreichen Geschwistern in Kontakt waren, wussten wir von den meisten auch die Gründe ihres Fernbleibens. Daher müssen wir uns für die Zukunft keine Sorgen machen. Zumal unser Herr seine Gemeinde sicher nicht im Stich lassen wird. Mit der Akustik mussten wir uns erst vertraut machen. Manche hatten Schwierigkeiten beim Zuhören und Verstehen. Nichtsdestotrotz war sehr erfreulich, dass wir auch in diesen herausfordernden Zeiten neue Gesichter sehen durften und Gäste begrüßen konnten.

Außerdem hat Manuel S. das erste Mal gepredigt. Bei diesem Gottesdienst waren dann auch beinahe 50 Personen anwesend und hörten eine vollmächtige, ermutigende und zugleich herausfordernde Predigt über
den Propheten Elia. Ein weiteres Highlight in dieser Zeit war der Gottesdienst mit OpenDoors, der ebenfalls sehr gut besucht war. Wir dürfen uns also über viel Positives freuen und dankbar auf die vergangenen Monate zurückblicken. An dieser Stelle noch einmal von Herzen Danke an Pfarrerin Anita Leonhardt und die Evangelisch-Lutherische Kirche Waldkraiburg, die uns das Feiern unserer Gottesdienste durch geschwisterliche Hilfe ermöglicht hat. Gott segne euch dafür! Nun freuen wir uns aber auf „Zuhause“ und die Gottesdienste am Münchener Platz!
Euer Benjamin Klammt

auf ein Wort… (September 2020)

Jesus nachzufolgen ist manchmal herausfordernd – nicht wahr? So sehr wir es auch versuchen, wir alle scheitern immer wieder daran, ein heiliges eben zu führen. Täglich sind wir mit Sünde in unserem Leben konfrontiert. Oft führt das zu Verunsicherung… Manche fragen sich dann: Bin ich überhaupt ein Kind Gottes? Ich, der ich immer wieder versage? Gerade dann ist es so wichtig, sich auf die Zusagen und Verheißungen unseres Gottes zu berufen. Die Bibel sagt eindeutig (2.Kor. 5,17): „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Wenn Jesus der Herr deines Lebens ist, dann bist du eine neue Kreatur. Hier steht nicht: du wirst es eines fernen Tages sein. Nein, hier steht: Du bist es bereits! Das gilt unerschütterlich! Auch die Tatsache, dass wir zeitlebens Sünder bleiben, verändert nichts daran! Gar nichts! Wichtig ist allerdings, dass wir das nicht aus uns heraus sind. Nicht unsere Leistung oder unsere Erfolge machen uns zu einer neuen Kreatur, sondern allein Jesus Christus! Ein neues Leben ist nur deshalb möglich, weil unser Gott, der sich in unserem Herrn Jesus Christus offenbart hat, Vergebung angeboten hat. Der Apostel Paulus schreibt (2. Kor. 5,19-21):

Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Gelobt sei unser Herr! Wir sind mit Gott versöhnt! Wir haben freien Zugang zu ihm! Das ist die wichtigste Botschaft, die ein Mensch in seinem Leben hören kann, ja hören muss! Deshalb verbindet Paulus damit auch einen dringenden Auftrag: Wir – du und ich – sind Botschafter an Christi statt. Wir, die wir jeden Tag Vergebung erfahren dürfen, sollen diese wunderbare Botschaft weitergeben! Ich lade dich ein: Bitte Gott konkret darum, dir in den kommenden Wochen Menschen zu zeigen, für die du dieser Botschafter der Versöhnung mit Gott werden kannst.

Es grüßt euch herzlich
Euer Pastor Benjamin Klammt

auf ein Wort… (August 2020)

Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: „Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.“ Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen und er wurde wieder sehend; und er stand auf und ließ sich taufen und nahm Speise zu sich und stärkte sich. (Apostelgeschichte 9, 17-18)

Die Jünger in Damaskus hatten erfahren, dass Saulus auf dem Weg zu ihnen ist, um sie gefangen zu nehmen. Eine Tatsache, die einem Angst machen kann. Hananias wollte aus diesem Grund zunächst auch nicht auf Saulus zugehen. Aber Gott hat Hananias die Augen geöffnet für das, was Er mit Saulus, dem späteren Paulus vorhat. Also geht Hananias und legt Saulus die Hände auf. Einem Blinden die Augen öffnen, das kann nur Gott. Aber Er macht es nicht heimlich, sondern schickt diesen Jünger aus der Gemeinde Damaskus. Der Heilige Geist möchte auf Erden durch Seine Jünger wirken, auch als Zeichen dafür, dass die Jünger Jesu zusammengehören und schon hier Teil des Reiches Gottes sind, das einmal kommen wird.

Gott öffnet die Augen, die Augen des Hananias, die Augen des erblindeten Saulus, die Augen der Menschen, die Jesus vertrauen. Dinge werden für uns sichtbar und erfahrbar, die für Gott zwar offensichtlich sind, aber für uns zunächst verborgen waren. Das kann kein Mensch durch seine Überzeugungskraft, sondern nur der Heilige Geist durch die Kraft Gottes.

Ein Stausee auf einem Berg steckt voller Energie, aber wir können sie nicht sehen. Erst wenn das Wasser in einem gewaltigen Wasserfall zu Tale stürzt, wird diese Energie für uns wahrnehmbar. Wir sehen die strömenden Wassermassen und hören das Getöse. Wenn wir näher hin gehen, können wir die spritzenden Tropfen auch spüren. Wer an Jesus glaubt, kann darauf vertrauen, dass der Heilige Geist in ihm wohnt, wie ein gewaltiger Stausee. Wer im Vertrauen auf Gott losgeht, wird Gottes Kraft und Wirken erleben. Manchmal ist es wie ein kleiner Bach, manchmal aber auch wie ein Wasserfall. Gottes Kraft wird sichtbar. Manchmal sind wir blind und können nicht sehen, was Gott für uns bereitet hat, wenn wir nur auf das sehen, was wir für uns bereitet haben. Wenn wir aber auf Gott sehen und Ihm auch das Unglaubliche zutrauen, so werden wir mehr und mehr die Weisheit, die von oben kommt und Seinen Willen erkennen, dass Gottes Kraft gerade in unseren Schwächen sichtbar und sogar mächtig wird. Er wird uns die Augen auch für unsere Mitmenschen öffnen, und wir können diese Kraft Gottes weitergeben.
MB

auf ein Wort… (Juli 2020)

Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. (1. Korinther 2, 9)

Was wissen wir schon von Gottes Plan für unser Leben? Als Jünger Christi verlassen wir uns auf seine zahlreichen Zusagen und Verheißungen aus dem Wort, nicht zuletzt auf die Aussicht des ewigen Lebens in der Herrlichkeit Gottes nach dem Tod. Nur manchmal kann uns die Zeit bis zu diesem wunderbaren Abschnitt ziemlich lang vorkommen. Wir leben im Hier und Jetzt. Wenn unser Alltag uns mit seinen Schwierigkeiten und Herausforderungen begegnet, aber auch mit seinen Freuden und Erfolgen, klingt die Perspektive der Ewigkeit wie Zukunftsmusik. Und nun: was ist bis dahin geplant?

Wie einfach wäre es nur, wenn wir schon von vorneherein wüssten, was uns erwartet und wie manche Situationen und Ereignisse zu Ende gehen würden. Dann müsste man sich keine unnötigen Sorgen machen. Aber Gott hat das Ganze etwas anders gedacht: es gibt diese „blöde“ Sache mit dem Glauben und dem Vertrauen. »Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht«, heißt es in Hebräer 11,1. Demnach steht der Glaube im direkten Zusammenhang mit Unwissenheit. Man kann nur glauben, solange Unwissenheit herrscht. Wenn wir die Lösung von vorneherein immer wissen würden, dann wäre der Glaube utopisch.

Dafür bietet uns Gott seinen eigenen Namen als Bürgschaft für unseren Glauben an. Als er sich Mose vorgestellt hat, sagte Gott von sich selbst, sein Name sei »Ich bin der ich bin« (bzw. »ich werde sein, der ich sein werde«, je nach Übersetzung). Allein durch den Namen, den sich Gott selbst gibt, kommt unsere menschliche Logik ins Straucheln. Zugegeben, es gibt weitere zahlreiche Bezeichnungen Gottes, mit denen wir eher von der Logik her etwas anfangen können, weil es mit unserem Vorstellungsvermögen besser greifbar ist. Aber liegt da vielleicht ein grundsätzlicher Fehler in unserer Wahrnehmung Gottes vor? Wir versuchen „etwas“ einzufangen, was aber keine Grenzen hat. »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben« Dieser Vers sollte uns daran erinnern, dass es etliches gibt was kein Auge je gesehen hat, bzw. was kein Ohr je gehört hat oder in kein Menschenherz je gekommen ist, welches trotzdem unserem Gott sehr wohl geläufig ist.

Gott kann Wege einschlagen, die wir in unseren kühnsten Träumen nie erraten würden. Ja, es passiert so viel in unseren Leben und um uns herum, mit dem wir nicht einverstanden sind. Es gibt so viele Situationen, in denen wir eine Logik suchen, aber keine finden. Dennoch, dass wir es uns trotz unseres unvollständigen, parteiischen Urteilsvermögens immer wieder vornehmen, mit der Welt und manchmal mit Gott selbst ins Gericht zu gehen, ist eine wahre Tragödie. »Gott ist nicht ein Mensch…noch ein Menschenkind« Wir können nicht immer alles verstehen. Das brauchen wir auch nicht. Mit Glauben und Vertrauen setzen wir aber immer auf das richtige Pferd!
Euer Patrick

Unsere Gemeinde ist auf Instagram!

So ist es. Nach einiger Überlegung und Erkundigung über Datenschutz und rechtliche Angelegenheiten, hat die Gemeinde ein öffentliches Profil auf Instagram. Wir heißen dort efg_waldkraiburg. Ziel ist es, Menschen auch über die sozialen Medien zu erreichen und ihnen über diese Plattform nicht nur unsere Gemeinde, sondern Ermutigung zu übermitteln, ihnen Jesus näher vorstellen. Viele werden sich vielleicht fragen: Warum gerade Instagram? Warum muss eine Gemeinde in den sozialen Medien aktiv sein?
Der Grund ist, dass die meisten Menschen – vor allem die junge Generation – dort am besten zu erreichen ist. Wir können das Evangelium auf moderne Weise übermitteln, ohne es zu verändern. Und wer weiß, vielleicht sehen wir ja mit Gottes Macht auch bald neue Gesichter im Gottesdienst? Wenn ihr noch Fragen habt oder Anliegen, dann könnt ihr die Gemeindeleitung und mich gerne ansprechen. Ich übernehme zur Zeit den Account und bin sehr dankbar, dass ich so eine Verantwortung tragen darf.
In Jesu Liebe, Laura S.

Buchrezension

»Roots – Auf der Suche nach dem Ursprung des Glaubens«

Tobias Teichen, Jahrgang 1977, ist Pastor und Gründer des ICF München. In seinem Buch »Roots« (engl. Wurzeln) nimmt Teichen seine Leser mit auf eine Entdeckungsreise zu den Wurzeln des christlichen Glaubens. Er zeigt auf, wie Neues und Altes Testament zusammenhängen und lädt uns ein, beide Teile der Bibel als fortlaufende Geschichte zu sehen, die Gott mit uns ganz persönlich weiterschreiben will. Das rund 230 Seiten starke Buch ist in acht Kapitel unterteilt und beantwortet Fragen wie: »Was bedeuten die Bünde Gottes im Alten Testament und sind sie heute noch gültig?«, »Warum hat Gott Israel als sein Volk ausgewählt?« oder »Hat das heutige Israel überhaupt noch etwas mit uns Christen zu tun?«.

Tobias Teichen schafft es mit seinem frischen und unkonventionellen Schreibstil, ein vermeintlich trockenes Thema so ansprechend aufzubereiten, dass man als Leser durchgehend am Ball bleibt und auch nach der Lektüre des Buches Lust hat, das Thema zu vertiefen und weiter die Wurzeln des christlichen Glaubens zu erforschen. »Roots« ist wie auch die anderen Bücher von Teichen und dem ICF München derart ansprechend gestaltet, dass es mehr ein Designer-Stück als ein einfaches Buch ist.
»Roots – Auf der Suche nach dem Ursprung des Glaubens« kann am Büchertisch bestellt werden.
Manuel S.

auf ein Wort… (Juni 2020)

»Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.« (1. Könige 8, 39)

In 1. Könige 8, 39 heißt es: Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder. Welche Gefühle löst dieser Vers, den Salomo während seines Gebets zur Tempeleinweihung spricht, in euch aus? In Hebr. 4, ab Vers 12 lesen wir es übrigens ganz ähnlich. Die Bibel verheimlicht es nicht: Gott kennt uns ganz genau. Er durchschaut uns. Jeden von uns – dich und mich! Er weiß von all unseren Schwächen und Unzulänglichkeiten. Wir alle verfehlen ja immer wieder das Ziel. Keiner von uns ist fehlerfrei, schuldlos . . . Bereitet euch das Kopfzerbrechen? Wenn ich gesündigt habe, bin ich traurig. Traurig über mein Versagen. Traurig darüber, dass ich es wieder nicht geschafft habe, so zu leben, wie unser Herr Jesus sich das wünscht. Und auch ich selbst. Manchmal bin ich – ehrlich gesagt – auch ängstlich: Wie soll ich all meine Fehler nur rechtfertigen, wiedergutmachen?

Doch dann wird mir klar: Ich muss das ja gar nicht, denn ich bin längst gerechtfertigt. Nicht ich muss es tun. Es wurde für mich getan, für uns! Unser Herr Jesus hat es längst am Kreuz vollbracht! Er hat uns reingewaschen durch sein kostbares Blut! Dem können und müssen wir nichts mehr hinzufügen. Zugegeben, diese Gewissheit entbindet weder mich noch dich davon, ein heiliges Leben zu führen; täglich danach zu streben, immer mehr so zu sein wie unser Herr Jesus Christus. Aber sie kann unser Herz zum Schweigen bringen! Johannes schreibt (1.Joh. 3,19f): Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.

Ja, unser Gott kennt unser Herz. Er sieht tief. Ganz tief. Er weiß alles. Ganz genau. Deshalb weiß er auch, dass wir häufig das tun, was wir eigentlich nicht tun wollen (vgl. Röm. 7,18-20). Dennoch – oder besser: gerade deshalb – bleibt er bei uns, richtet uns wieder auf, denn ohne ihn können wir nichts tun, keine Frucht bringen (vgl. Joh. 15,5). Einst fragte Jesus Petrus wiederholt (vgl. Joh. 21,15 -17): Liebst du mich? Hast du mich lieb? Am Ende antwortet Petrus irritiert und traurig: Du weißt es doch . . . Und so ist es auch bei uns: Herr, du weißt es doch längst. Auch dann, wenn uns die Worte fehlen. Gerade dann, wenn unsere Schuld uns die Kehle zuschnürt. Du weißt doch, dass wir dich lieben! Wir dürfen also wieder aufstehen. Jesus streckt uns seine liebende Hand entgegen. Immer neu. Wie schön – finde ich – dass unser Herr unser Herz genau kennt! Gelobt sei er dafür!

Es grüßt euch herzlich
Euer Pastor Benjamin Klammt

Nachdenkenswert…

Das Coronavirus hat uns nun alle erreicht. Deshalb kommt bei vielen die Frage auf: Was hat das alles denn mit Gott zu tun? Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort. Bevor wir darauf eingehen können, sollten wir uns mit der Frage beschäftigen: Wer ist Gott überhaupt? Gott erschuf den Menschen nach seinem Abbild. Der Mensch war wie Gott, gut und sündlos. Mit Vernunft, Intelligenz, eigenem Willen und Emotionen wie bei Gott. Noch dazu beauftragte Gott die Menschen, an seiner statt, über seine Schöpfung zu herrschen – und er sah: Es war alles sehr gut (1. Mose 1, 31). Der gefallene Engel aber wollte eine Macht wie Gott sie hat. Er wollte herrschen. Also verführte er die Frau, Eva. Satan versprach große Vorteile, um die Menschen zu täuschen – und bis heute fallen wir immer wieder auf diese Versprechen herein, lassen uns blenden und schlagen Wege ein, die im Endeffekt nur Schaden anrichten. Eva aß also die Frucht. Das war der Moment, an dem Satan anfing, über die Welt zu herrschen. Über uns zu herrschen. Und mit jeder Lüge, jedem Vorurteil, mit jedem Egoismus unterstützen wir ihn dabei. Wir geben ihm die Macht. Wir kämpfen für ihn, wenden uns aber von Gott ab. Das ist der freie Wille. Wir können entscheiden, wem wir folgen.

Also:
Der Sündenfall hat uns von Gott getrennt. Damit fing die Entscheidung des Menschen an, er wäre ohne Gott besser dran. In der gesamten Bibel sieht man immer und immer wieder, wie sich die Menschen von Gott abwenden. Ist wohl so eine Art selbstzerstörerischer Tick von uns. Die Welt hat sich entschieden. Größtenteils leider gegen Gott. Viele wollen nichts von ihm wissen, halten ihn für eine Erfindung. Oder sie halten ihn für den lieben Gott, vor dem man sich nicht zu fürchten braucht. Beides falsch. Die Welt hat Gott den Rücken zugekehrt. Wir wollen nicht, dass er sich in unser Leben einmischt. Also tut er es nicht. Wir wollen selber Gott über unser Leben sein. Also hält er sich zurück. Wir wollen nicht auf ihn hören. Also sagt er nichts mehr. Ich will ehrlich sein: Selbst Christen verlieren manchmal die wahre Bedeutung der Nachfolge aus den Augen. Nachfolge bedeutet mehr, als nur sonntags in den Gottesdienst zu gehen. Nachfolge bedeutet, Gott in jeden Bereich unseres Lebens zu lassen. Nachfolge bedeutet, sich immer wieder selbst die Frage zu stellen: Tue ich das, weil ich es möchte; oder tue ich das, weil Jesus das möchte? Habe ich Jesus wirklich nach seiner Meinung gefragt; oder denke ich bloß, dass er das möchte?

Gott ist nicht egal, was hier passiert. Aber er will, dass wir unseren Fokus wieder voll und ganz auf ihn legen. Gott ist zwar nicht verantwortlich für das Leid dieser Welt. Trotzdem hat er das letzte Wort. Er kann aus Leid etwas Wundervolles machen. Er kann aus Schlechtem etwas Gutes hervorbringen. Er nimmt vielleicht nicht den Virus. Aber er kann unsere Perspektive verändern. „Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, der wohlgefällige und der vollkommene Gotteswille.“ Römer 12, 2
Rebecca W.

auf ein Wort… (Mai 2020)

»In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.« (Johannes 1, 4)

In dieser Zeit von Einsamkeit, Krankheit und auch Tod wird uns deutlich, wie wichtig Gemeinschaft, Gesundheit und Leben ist. Der Mai ist in unseren Breiten der Monat des Erwachens und Erblühens. Pflanzen, die tot aussahen, werden förmlich zum Leben erweckt. Gott macht uns auch durch Seine Schöpfung deutlich, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Ohne von Jesus zu wissen, kann man Gott und Seine Schöpferkraft in der Natur erkennen. Die Schöpfung und das Gewissen sind unabhängig von religiöser Erziehung die beiden Zeugen für die Existenz Gottes, die jeder Mensch zur Seite gestellt bekommen hat. Das Leben und das Licht sind auch Synonyme für diese beiden Dinge. Aber nur in Jesus werden Leben und Licht für uns persönlich erfahrbar und real.

In Ihm, also in Jesus war das Leben. Warum steht dieser Satz in der Vergangenheit? In Jesus ist und bleibt doch das Leben durch Seine Auferstehung bis in Ewigkeit. Der Evangelist Johannes beschreibt Jesus zunächst als den, der war, schon immer; danach den, der ist, wie Johannes Ihn erlebt hat und dann den, der kommt. Attribute, die nur auf Gott zutreffen. Damit wird uns umfassend verdeutlicht, dass Jesus selbst Gott ist und dass bei der Frage nach Gott kein Weg an Jesus vorbeiführt. Wo Jesu Licht scheint, muss die Finsternis weichen. Dieses Licht stellt sogar die Sonne in den Schatten. Die Dinge dieser Welt verlieren an Priorität, weil wir dadurch Leben erfahren, welches sogar den Tod überwindet. Durch dieses Licht erkennen wir den Bruder und die Schwester. Wir erkennen, dass auch unsere Widersacher der Gnade Gottes bedürfen. Sogar durch unsere Not und Einsamkeit werden unsere Augen geöffnet für Mitgefühl und Barmherzigkeit. Es werden Gaben der brüderlichen Liebe, des Teilens und der Fürbitte offenbar. Gelobt sei Gott dafür!

Lasst uns in diesem Licht leben!
MB

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen | Datenschutzordnung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen