„Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ Psalm 42,3
Klingt das eher nach einem Ruf der Sehnsucht? Oder einem Ruf der Verzweiflung?
Oder ist es eine Mischung aus beidem?
Der Kontext legt nahe, dass der Verfasser des Psalms in großer Bedrängnis war und
viele Tränen vergoss (vgl. Ps 42,4.7). Worin genau sein Leid bestand, wird zwar nicht
näher erläutert, aber es wird zumindest angedeutet, dass es sich um eine Art Verfolgung
gehandelt haben könnte. Menschen um ihn herum verhöhnten den Psalmisten
und fragten: „Wo ist nun dein Gott?“ (vgl. Ps 42,4.11).
Das Schöne und Faszinierende an Psalm 42 ist, dass der Schreiber seine Hoffnung
auf Gott nicht aufgibt; dass er die Flinte nicht einfach ins Korn wirft; dass er nicht der
Aufforderung nachgibt, die bereits Hiob von seiner eigenen Frau hören musste (vgl.
Hi 2,9): „Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb!“
Im Gegenteil, der Psalmist erinnert sich nicht nur an die vergangenen Tage und die
festlichen Prozessionen in Jerusalem (vgl. Ps 42,5), sondern hält fest an der Gewissheit,
dass sein Gott eingreifen und helfen wird (vgl. Ps 42,6.12)!
Wo bist du gerade unruhig? Was betrübt deine Seele?
Gib´ es deinem Herrn heute ab! Vertraue auf ihn – so schwer das manchmal erscheinen
mag. Gott hat das letzte Wort. Weder die spottenden Menschen um uns herum
noch die äußeren Umstände – nein, unser Gott hat das letzte Wort!
Kennst du Gottes Telefonnummer? Als Kind habe ich gelernt, Gottes Telefonnummer
laute: 5015. Psalm 50, Vers 15: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“
Unser Gott ist uns nahe und hört uns! Nicht immer so, wie wir uns das wünschen,
aber immer so, dass es uns zum Guten in unserem Leben mitwirkt (vgl. Röm 8,28).
Darauf zu vertrauen lohnt sich!
Herzlich grüßt euch
Euer Pastor Benjamin Klammt