Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. (Matthäus 10, 7)
Jesus sendet seine Jünger aus. Sie sollen sich auf den Weg in die umliegenden Städte und Dörfer machen. Sie sollen also nicht darauf warten, dass die Menschen zu ihnen kommen, sondern selbst zu den Menschen gehen. Zunächst werden die Jünger jedoch „nur“ zu den „verlorenen Schafen aus dem Hause Israel“ gesandt (vgl. Mt. 10, 6). Erst später werden alle Völker erwähnt und explizit in den Missionsbefehl einbezogen (vgl. Mt. 28,18-20). Auffällig ist, dass die Predigt des nahen Himmelreiches sozusagen praktisch belegt werden soll: Kranke sollen gesund gemacht, Tote auferweckt, Aussätzige rein und Dämonen ausgetrieben werden. Die Menschen sollen nicht nur hören, sondern sehen, dass es so ist! Und mal ehrlich; Hand aufs Herz: Es ist eine Sache, etwas in der Theorie zu verstehen. Eine ganz andere Sache ist es, es praktisch zu erleben. Hautnah sozusagen. Es ist ähnlich wie bei der Führerscheinprüfung. Derjenige, der den ersten Teil – nämlich die Theorieprüfung – mit Bravour besteht, ist deshalb noch lange kein begnadeter Autofahrer. Er muss anschließend auch ganz praktisch unter Beweis stellen, dass er das, was er gelernt hat, anwenden kann. So wünscht es sich auch unser Herr Jesus. Er möchte, dass das, was wir predigen und verkündigen, durch das, was wir tun, unterstrichen und bekräftigt wird. Dass wir authentisch leben.
Dass dieser Lebensstil herausfordernd ist und bei einigen auf Unverständnis trifft, ist kein Geheimnis. Unser Herr Jesus spricht das gegenüber seinen Jüngern offen an: sie werden Ablehnung erfahren (vgl. Mt. 10,14). Wir sind Schafe mitten unter Wölfen (vgl. Mt. 10,16). Doch das sollte und darf uns weder verunsichern noch davon abhalten, den Auftrag zu erfüllen, den uns unser Herr gegeben hat. So wenig die Jünger damals auf sich alleine gestellt waren, so wenig sind wir es heutzutage. Im Gegenteil: unser Herr Jesus rüstet uns zu diesem Dienst aus und er bleibt dabei als unser guter Hirte auch stets an unserer Seite. Gelobt sei der dafür!
Eine erholsame und gesegnete Ferienzeit wünscht euch
Euer Pastor Benjamin Klammt