„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!“ Philipper 4, 4 ff
Diese Schlüsselverse des Philipperbriefes bestehen aus drei Aufforderungen und einer ermutigenden Tatsache. Dass es sich bei zwei der drei Aufforderungen um dieselbe Sache handelt, soll uns deutlich machen, dass diese sehr wichtig, wenn nicht sogar fundamental für unser Glaubensleben ist: Die Freude.
Grundsätzlich gibt es bei jedem Menschen Dinge, die Freude machen und Dinge, die keine Freude machen. Jetzt wäre es eine Möglichkeit, einfach alles wegzulassen, was man nicht gerne macht und was keine Freude bereitet, sich keinen Dingen zu stellen, die Unbehagen hervorrufen. Aber so einfach ist das nicht. Sich Herausforderungen zu stellen, oder auf der anderen Seite auf etwas zu verzichten, was man gerne tut, sind wichtige Bausteine des Reifeprozesses. Wenn Paulus sagt, dass wir uns allewege freuen sollen, dann ist damit nicht gemeint, dass wir uns dazu zwingen müssen, uns auf Dinge zu freuen, die wir nicht mögen. Das entscheidende ist nicht die Freude an sich, sondern die Freude im Herrn! Wir dürfen erkennen, dass in allen Dingen, die uns begegnen, Gottes Plan dahintersteckt und wir uns freuen können, wenn wir Gottes Spuren erkennen in allen Situationen unseres Lebens. Der Herr ist nahe! Das bedeutet nicht nur, dass Er bald wiederkommt, sondern schon jetzt und heute bei uns ist, immer und überall! Gerade im Angesicht meiner Feinde bereitet Er einen Tisch für mich, damit ich erkennen kann: Jesus ist da und Jesus handelt. Und darüber kann, darf und soll ich mich freuen ! Wir müssen wissen, dass das Neue Testament kein Gesetzesbuch ist, das sagt: „Wenn Du Dich nicht jederzeit freust, dann bist du kein Christ.“ Nein! Christus allein macht Menschen zu Christen! Wenn wir uns Seine Gegenwart vor Augen führen und mit Ihm in Verbindung treten, im Gebet, so kann wahre Freude wachsen durch die zunehmende Hoffnung auf die sich offenbarende Herrlichkeit Gottes durch Jesus Christus! So kann auch etwas auf unser Leben „abfärben“. Dass wir nicht Gleichgültigkeit,
Griesgrämigkeit oder Hass, sondern Güte weitergeben.
Marc Brandl