„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes
und auf die Geduld Christi.“ 2.Thessalonicher 3, 5
Im zweiten Brief des Paulus an die Thessalonicher geht es viel um böse Menschen, Bedrängnis, Verfolgung, bis hin zum Widersacher Christi und der Macht des Bösen; aber auch darum, dass dies verschwindend gering ist im Verhältnis zur Allmacht Gottes und Seiner Gerechtigkeit, die letztendlich sichtbar wird in der Erscheinung Christi bei seiner Wiederkunft.
Die Bosheit und die Folgen der Sünde begegnen uns überall auf dieser Welt. Wir sind umringt von Bedrängnis aller Art. Was können wir tun? Uns dadurch befreien, dass wir Böses mit Bösem vergelten?
Viele Menschen sind gefangen in Ihrer Freiheit. Sie lassen sich gefangen nehmen von dem, was sie Freiheit nennen. Die Frage, die wir uns immer wieder stellen müssen, ist: Worauf ist dein Blick denn wirklich gerichtet? Ist es nicht oft im Kern die eigene Eitelkeit? So wie der Prediger sagt, dass letztendlich alles Trachten unter der Sonne, also auf dieser Welt eitel ist.
Gott möchte, dass wir unseren Blick auf zwei Dinge ausrichten, auf die Liebe und auf die Geduld, welche beide göttliche Attribute sind. Und zwar nicht nur mit den Augen, also dass wir z.B. nur in der Bibel lesen, sondern auch mit dem Herzen, also mit der Gesinnung, die dann auch Taten folgen lässt.
Auf die Liebe blicken bedeutet zunächst zu erkennen, dass Christus mich zuerst geliebt hat und alles für mich gegeben hat, obwohl und weil ich Teil des Bösen war. Bei der Geduld geht dann mein Blick von mir selbst weg hin zu meinen Mitmenschen, gerade auch zu denen, die Bedrängnis auslösen oder mir Probleme bereiten. Gott hat Geduld mit den Menschen, weil Er will, dass sie zur Buße finden und gerettet werden. Mit den Augen Gottes zu sehen bedeutet Retterblick und nicht Rächerblick! Nur dadurch können wir das Böse überwinden und den Kreislauf des Bösen durchbrechen, wenn wir Böses mit Gutem vergelten. Das fällt freilich oft schwer, weil es nicht unserer gefallenen Natur entspricht. Aber Jesus hat uns nicht nur in der Bergpredigt dazu aufgefordert, sondern es vor allem selbst vorgelebt. Und ist es nicht unser oberstes Ziel, Ihm nachzufolgen?
Gott möge uns allen diesen Wunsch immer wieder neu schenken!
Marc Brandl