„Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es Ihm gefällt, denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ Hebräer 12,28f
Eine der ältesten Fragen christlicher Theologie lautet: Ist der Glaube an die Auferstehung nur ein Vertrösten auf eine späte Zukunft oder auch ein wahrer Trost für heute?
Oder ist das Warten auf den kommenden Herrn ein Wegsehen von der Realität oder auch ein Annehmen der Dinge, die Gott heute schenkt und wie Er sie schenkt? Diese Fragen können nicht einfach mit ja oder nein beantwortet werden, denn die Antwort darauf hängt von jedem Glaubenden persönlich ab. Auf Jesus zu warten, soll nicht bedeuten, wegzusehen von den Problemen, sondern hinzusehen und zwar auf Jesus selbst, der in mein tägliches Leben kommt.
Wir werden aufgefordert, Gott zu dienen, aber nicht, damit wir Lohn empfangen, sondern weil wir jetzt schon als Erben eines unerschütterlichen Reiches eingesetzt sind. Wie viele Pläne, Wünsche oder Ziele in unserem diesseitigen Leben sind erschüttert worden und fallen zusammen wie ein Kartenhaus? Aber Gottes Reich ist unerschütterlich. Dieses beginnt nicht erst irgendwann in der Ewigkeit, sondern es ist jetzt schon mitten unter uns. Jesus, der Auferstandene lebt durch den Heiligen Geist in jedem Menschen, der an Ihn glaubt. So dürfen wir erfahren, dass die anfängliche Fragestellung keine Vertröstung, sondern ein wahrer Trost ist, weil Er der Tröster ist.
Einen wichtigen Aspekt dürfen wir dabei jedoch nicht aus den Augen verlieren. Nicht du stehst im Mittelpunkt deines Universums, sondern Gott, der Allmächtige. Wenn Jesus gekommen ist, um uns zu dienen, dann doch auch deshalb, dass wir lernen, seinem Beispiel zu folgen. Dennoch bleibt Gott der Souverän, der Ehrfurcht verdient hat. Er ist kein Kuscheltier, das man nach Belieben an den Ohren ziehen kann. Er ist ein verzehrendes Feuer, vor dem kein Sünder bestand hat. Nur durch das vollkommende Opfer Jesu am Kreuz und Sein teures Blut sind wir in die Lage versetzt, in Gottes Gegenwart zu treten und an diesem unerschütterlichen Reich teilzuhaben.
Marc Brandl