Im Lukasevangelium wird uns von einem alten Mann namens Simeon berichtet, der große Sehnsucht danach hatte, den Herrn, den Erlöser, den Retter Jesus Christus zu sehen. Vom Heiligen Geist war Simeon offenbart worden, dass er solange nicht sterben werde, bis er Jesus gesehen habe. Und unser Gott hält seine Zusagen: Kurz nach Jesu Geburt kommt Simeon auf Drängen des Heiligen Geistes in den Tempel. Dort triff t er auf Jesus.
In Lk. ,29- 32 ruft Simeon aus: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.“ Simeon erblickt Jesus und ist gewiss: Gott bietet den Menschen in Jesus Christus die Vergebung ihrer Sünden an! Zugleich weiß er jedoch ebenso, dass viele sich über Jesus ärgern, ihn eben nicht als ihren Herrn und Erretter annehmen werden (vgl. Lk. 2,34).
Bis heute ist es so geblieben: Jesus wendet sich uns Menschen in Liebe zu, er will uns vergeben und ewiges Leben schenken. Doch er bleibt ein „Stein des Anstoßes“. Nicht jeder ergreift die rettende Hand Gottes, die er uns in Jesus entgegenstreckt. Wie traurig – nicht wahr? Der eine führt dafür intellektuelle Gründe an, ein anderer ist zu sehr fixiert auf die Freuden dieser Welt. Doch worauf kommt es am Ende wirklich an? Wo stehst du? Wie viel Sehnsucht hast du nach Jesus? Wie wichtig sind 50, 60, 70 oder 80 Jahre auf dieser Erde angesichts der Ewigkeit? Alles, was Simeon wollte, war, Jesus Christus zu sehen. Nur deshalb kann er in Frieden sterben. Alles, was einst war – ob gut oder schlecht, ob Gesundheit, Reichtum, Wohlstand oder Sorgen und Nöte – ist nun unwichtig, nichtig und klein, denn am Ende zählt nur: Bist du gewiss, dass Jesus der Retter ist, der einzige Weg zu Gott? Ist Jesus dein persönlicher Herr und Heiland? Das wünsche ich dir von ganzem Herzen!
Euer Pastor Benjamin Klammt
…auf ein Wort (November 2023)
„Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres. Er macht den großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ Hiob 9, 8-9
Da sitzt Hiob mit seinen drei Freunden, er ist krank, gezeichnet am ganzen Körper, er hat alles verloren, was sein Leben ausmachte und dazu noch die Belehrungen seiner Freunde. Sie wollen ihm die Gründe seines Leids erklären. Rücksichtsvoll und weniger, teilweise hart mit Vorwürfen gespickt.
Das Buch Hiob ist keine leichte Kost, man tut sich schwer, Gottes Handeln an Hiob zu verstehen und Hiob geht es nicht anders. Kennen wir solche Situationen in unserem Leben, wo nichts mehr passt? Alles in Frage gestellt ist? Wo ist Gott und wozu der unerklärliche traurige Umstand in meinem Leben? Wohl nicht in dem Umfang, wie bei Hiob, aber wir fragen auch und kommen in Gefahr, Gott Vorwürfe zu machen. Ist doch menschlich, oder? Hiob ist Mensch, aber er hinterfragt Gott selbst nicht, er hat keinen Zweifel an seinem Sein und so ist sein Reden und auch Klagen stets geprägt von tiefem Glauben. Er weiß um den Schöpfer und Erhalter allen Seins. Das zeigen seine Worte in den Versen des Monatsspruchs für November. Er bleibt dabei, mit Gott zu leben und mit ihm zu rechnen. Gott ist der Erste und der Letzte und wir können ihn nicht eingrenzen durch Traditionen, Rituale oder durch unsere menschlichen Erkenntnisse. Hiob anerkennt seine Stellung vor Gott und ergibt sich zuletzt bei allem, was ihn schmerzt. In Kapitel 19,25 kommt die Wende und das Bekenntnis: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Trotz allem, was er leidet, er setzt alles auf dieses Wissen und Gott zeigt sich ihm, wie wohl keinem Menschen vor ihm. Er erklärt ihm seine Kraft und Macht, die Vielfalt seines Wirkens und Hiob kann nur Staunen und bekennen: All sein menschliches Denken und Reden über Gott war zum Vergessen, Nichts.
Unser Erlöser Jesus Christus lebt, er starb für uns und besiegte den Tod durch seine Auferstehung. Der mächtige, heilige Gott geht noch einen Schritt weiter, um seine Geschöpfe zu erhalten. Er gibt sich hin, um zu erretten, was verloren ist, um neues Leben zu schenken in Ewigkeit. Er wurde uns zum Licht, dass wir den Weg zum Vater erkennen. Wir erleben im Moment fragwürdige Zeiten und so dürfen wir uns Hiob vor Augen halten, trotz allem, was wir nicht verstehen, Gott ist derselbe, gestern, heute und in alle Ewigkeit.
Lasst uns an ihn halten und wir werden ihn erleben, wie wir an Hiob sehen.
Mit brüderlichem Gruß Hubert Reinl
….auf ein Wort (Oktober 2023)
„Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist.“ (Titus 3, 4 ff)
Nach Aristoteles ist jeder Mensch dazu bestrebt, nur Dinge zu tun, die ihn selbst auch weiterbringen. Jeder denkt im Wesentlichen nur an sein eigenes Glück, welches wiederum von jedem selbst abhängt. Dieser Grundgedanke wurde in der so genannten Aufklärung wieder aufgegriffen, dass jeder seines eigenen Glückes Schmid sei. Das hört sich alles ganz logisch an, hat aber einen wesentlichen Haken: Der Mensch braucht keinen Gott. Gott steht dem Glück des Menschen sogar im Weg. Dabei ist es genau umgekehrt. Zum einen ist Gott unser Schöpfer, ob wir an Ihn glauben oder nicht; und wir werden Ihm für unser Leben einmal Rechenschaft geben müssen. Zum anderen kann kein Glück dieser Welt bestehen gegen die Seligkeit, die nur Gott schenken kann. Gott ist kein Mensch, der nur an sich und seinen Vorteil denkt, sondern Gott ist Liebe und hat sich in Jesus selbst veräußert, um Menschen zu retten. Diese Gnade ist aus menschlicher Sicht unvorstellbar. Warum?
Weil die Liebe nicht auf ihren eigenen Vorteil sieht.
Warum sollte ich etwas tun, was mir keinen Vorteil bringt? Das ist doch aus menschlicher Sicht eine Torheit. Ja das ist es. Und du wirst es als Mensch auch niemals machen. Da hatte Aristoteles schon recht. Aus wahrer Liebe zu handeln, das kann nur Gott. Menschen, die aus Liebe handeln, können dies nur, weil und wenn der Heilige Geist und damit Gott selbst in ihnen Wohnung genommen hat und durch sie wirkt. Was Jesus am Kreuz getan hat, das hat nicht Ihm, sondern dir einen Vorteil gebracht, wenn du es annimmst.
Vielleicht können wir uns einmal Gedanken darüber machen, wie viele Dinge wir tun, die darauf ausgelegt sind, uns selbst einen Vorteil zu bringen. Dann können wir uns fragen, wo die Dinge in unserem Leben sind, die schlicht und ergreifend aus Liebe getan werden, also nicht uns, sondern jemand anders einen Vorteil bringen. Den eigentlichen Vorteil haben wir ja schon errungen, die ewige Seligkeit, aber eben nicht durch unser, sondern allein durch Gottes Tun.
Marc Brandl
….auf ein Wort (September 2023)
„Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ Matthäus 16,15
Diese Frage stammt von unserem Herrn Jesus Christus. Durch seine Wunder- und Predigttätigkeit war er immer bekannter geworden. Die Menschen begannen, über unseren Herrn zu reden; zunächst vielleicht hinter vorgehaltener Hand – schließlich war Jesus nicht unumstritten; die Schriftgelehrten und Pharisäer waren neidisch auf ihn und mit denen wollte man es sich nicht „verscherzen“. Doch am Ende wurden die Fragen immer lauter. Manche fragten, ob Jesus der wiederauferstandene Johannes der Täufer sei. Andere fragten, ob er einer der großen Propheten sei – Elia oder Jeremia. Und wieder andere begannen zu hoff en, Jesus könne der Messias sein, der lange verheißene und ersehnte Retter! In all der Verunsicherung und mitten hinein in all die kursierenden Meinungen
stellt Jesus seinen Jüngern diese Frage: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ Diese Frage schallt durch die Jahrhunderte. Kaum ein Mensch kann sich ihr entziehen. Praktisch jeder wird mit dieser Frage mindestens einmal in seinem Leben konfrontiert. Ist dir bewusst, dass die Antwort, die du darauf gibst, darüber entscheidet, wo du die Ewigkeit verbringst?
Also: Wer ist Jesus Christus für dich? Kannst du mit Petrus bekennen (Mt. 16,16):
„Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“
Das wünsche ich dir von Herzen; dass du Jesus er- und bekennst als deinen ganz
persönlichen Herrn und Erlöser!
Herzlich grüßt euch
Euer Pastor Benjamin Klammt
….auf ein Wort… (August 2023)
Vielleicht ist es dem ein oder anderen Leser unseres Gemeindebriefes aufgefallen, dass ich fortlaufend Texte der Bücher der Bibel verwende. Begonnen habe ich damit im November 1992 mit dem ersten Buch Mose und bin jetzt beim zweiten Timotheus angelangt, woraus ich den Text meines allerersten Vorwortes vor nun über 32 Jahren wählte. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, diesen Text nochmals vorzustellen mit wenigen persönlichen Worten dazu:
Gemeindebrief Nr. 1/91
Liebe Gäste, liebe Freunde, liebe Geschwister!
„Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus“ (2. Tim. 1, 13).
In den letzten Gesprächen, die ich mit unserem lieben, heimgegangenen Brd. Stapel hatte, sagte er immer: „Du bist mein Timotheus!“ Diese Aussage möchte ich als Aufgabe ansehen und sozusagen sein geistliches Erbe in dem Vorwort des Gemeindebriefes weitersagen: Jesus Christus der gestorbene und auferstandene Herr ist das Ziel und der Inhalt unseres Lebens! Das war wohl die Kernaussage der Verkündigung unseres geliebten Bruders. Daran wollen wir auch im neuen Jahr festhalten! Jesus Christus, der uns aus unserer Sünde herausgeliebt und uns neues Leben geschenkt hat, soll auch in diesem Jahr die Nummer eins unseres Lebens sein! Spurgeon hat einmal gesagt: „Es ist nichts neu an der Theologie, außer dem, was falsch ist!“ Wir benötigen keine neuen Erkenntnisse, da Gott seinen Ratschluß in Christus ein für allemal vollendet hat. Wir haben das Wort Gottes, die Bibel und das Vorbild unserer älteren Geschwister, die den Glauben gehalten haben. Dieses neue Jahr lädt uns ein zur neuen Hoffnung, daß unsere Liebe wächst, wir im Glauben gestärkt werden und daß Menschen durch unser Zeugnis das Heil in Christus Jesus finden!
Als ich diese Worte schrieb, war ich ein junger Mann. Nun bin ich etwas älter geworden. Aber wie ich schon damals zitierte, hat sich an der heilsamen Theologie nichts geändert und ich kann jedes Wort von damals auch heute noch unterstreichen. Eines habe ich allerdings dazugelernt: Nachfolge bedeutet nicht nur Losgehen und Jesus folgen, sondern vor allem auch Dranbleiben und nicht loslassen.
Marc Brandl
…auf ein Wort (Juli 2023)
„Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein.“ (Apostelgeschichte 1,8)
In diesem Vers ist mir beim Lesen das Wort „Kraft“ ins Auge gestochen. Kraft haben, kräftig sein, ist für mich positiv besetzt; ich habe die Kraft, meinen Alltag zu meistern.
Die Jünger haben sich auch Kraft/Macht gewünscht. Nach dem Auf und Ab, Einzug in Jerusalem mit Hosianna-Rufen, Gefangennahme Jesu, Kreuzigung und dann Auferstehung bekommen sie noch einmal 40 Tage einen intensiven Jüngerschaftskurs von Jesus. Er erscheint ihnen immer wieder und lehrt sie in Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist über das Reich Gottes und alles, was damit zusammenhängt.
Da sollte man doch meinen, jetzt haben die Jünger verstanden, wieso Jesus auf die Erde ge- kommen ist, aber sie haben den Heiligen Geist noch nicht, er ist immer nur zusammen mit Jesus bei ihnen. Jesus sagt: »Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.« Die Jünger verstehen diese Aussage nicht, beim nächsten und letzten Treffen mit Jesus hier auf der Erde stellen sie ihm dann die Frage: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du das israelitische Reich wiederherstellst?«
Trotz der intensiven Schulung durch Jesus und den Heiligen Geist hoffen sie darauf, endlich zu den Gewinnern zu gehören, die Macht über die Römer bekommen. Jesus antwortet ihnen geistlich: Die erste Aussage ist, dass es ihnen nicht zusteht, Zeitspannen und Zeitpunkte zu kennen, die der Vater festgelegt hat und über die Gott allein entscheidet.
Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden und diese Kraft wird die Jünger und in Folge alle Christen, die getauft sind und die den Heiligen Geist erhalten, befähigen, Zeugen Jesus zu sein.
Zeugen Jesu zu sein, klingt nicht so spektakulär, wie Römer zu vertreiben. Da kommt mir dann aus 2. Korinther 12 der Vers 9a in den Sinn: Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.
« Möchte ich, möchtest Du, dass Gottes Kraft in Deiner Schwachheit zur vollen Auswirkung kommt, täglich, zu Hause, am Arbeitsplatz bei Freunden und Nachbarn, in der Gemeinde.
Oder träumen wir nicht insgeheim davon, machtvoll über unsere Feinde – siehe die Römer – zu siegen?
Andrea Bossert
…auf ein Wort (Juni 2023)
„… der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht,
zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat
noch sehen kann, dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.“ 1. Tim. 6,16
Wir Menschen wollen immer alles genau wissen. Wir erforschen die Welt, graben unter die Erde, tauchen in die Tiefen der Meere, bauen Teleskope und schicken Raumsonden zur Erforschung des Lebens und dessen Ursprungs. Wir wollen Gott auf die Finger sehen, ohne an Ihn glauben zu müssen. Es ist kein Gott, spricht der Tor. Wie dumm ist es, Antworten auf Fragen zu suchen, die schon längst beantwortet sind. Mit unseren äußersten Bemühungen werden wir es niemals schaffen, Gott zu finden, oder zu sehen.
Gott wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann. Wie sehr wir auch bemüht sind, wie fromm wir auch leben, welch gute Werke wir tun, wir graben in die falsche Richtung bei dem Versuch zu Gott mit allen erdenklichen menschlichen Mitteln zu finden.
Gott kommt zu uns. Er kommt aus einer Richtung, die wir nicht erwarten. Gott ist nicht an Dimensionen gebunden. Mit unserem Verstand können wir Gott nicht erfassen.
Jesus sagt, das Reich Gottes sei mitten unter uns. Gott kommt von innen auf uns zu, aber nicht aus unserem bösen Herzen, sondern in der Erneuerung unseres Geistes. Wir müssen das Evangelium als Geschenk annehmen. Die Gnade Gottes anzunehmen bedeutet, Ihm allein die Ehre zu geben. Passiert es dir auch manchmal, dass du meinst, weil du die ein oder andere Sünde anderer Menschen nicht getan hast, oder fleißig im Reich Gottes mitgearbeitet hast, dass du deshalb ein besserer Christ bist? Dass du dir ein Stück Himmelreich, oder einen besseren Platz darin verdient hast? Wem gibst du mit solchen Gedanken die Ehre? Sehen wir da auf Gott oder auf uns selbst? Wie können wir denn auf Gott sehen? In unserem Bibelvers heißt es doch, dass kein Mensch Ihn sehen, oder zu Gottes Licht kommen kann. Obwohl wir nicht zu dem Licht kommen können, kommt Gott mit seinem Licht zu uns. Jesus allein hat den Vater gesehen und sagt uns, wer mich sieht, der sieht den Vater. Auf Jesus sehen bedeutet, Gott die Ehre geben, anerkennen, dass Er allein ewige Macht hat, dass Er allein die Macht hat, Leben zu schaffen, weil Er allein Unsterblichkeit hat. Deshalb haben wir nur durch Jesus teil an dieser Unsterblichkeit. Nun sollen wir zulassen, dass unser alter Mensch stirbt, der auf sich selbst vertraute und nicht auf Gott. So können wir wie das Samenkorn Frucht bringen, dass Menschen auch durch unser Zeugnis zum Leben finden. Lasst uns Gott die Ehre geben und in Dankbarkeit für Gottes Gnade handeln.
Marc Brandl
…auf ein Wort (Mai 2023)
Sowohl durch den wirtschaftlichen Einbruch während der Coronapandemie als auch durch den nun tobenden Ukrainekrieg und die damit verbundene Inflation hat sich die Armut unter der deutschen Bevölkerung erhöht. Statistisch gesehen sind insbesondere Arbeitslose, Studenten, Frauen und Kinder stärker von Armut betroffen als andere gesellschaftliche Gruppen. Machen wir es konkret: In einem scheinbar so reichen Land wie unserem sind beinahe drei Millionen Kinder armutsgefährdet. Sie leiden Mangel an Nahrung und Kleidung oder müssen in schlecht beheizten Wohnungen leben. Doch damit nicht genug: Der Mangel an Grundlegendem wird häufig begleitet durch Scham einerseits und schlechtere Zukunftsperspektiven andererseits. Zugleich ist uns bewusst, dass in anderen Teilen der Welt teilweise noch dramatischere Zustände herrschen.
Wird man angesichts dessen nicht ratlos? Wir fragen uns: Was können wir schon dagegen tun? Natürlich, wir können nicht die ganze Welt retten. Oder doch?
Vielleicht kennt ihr den jüdischen Ausspruch: „Wer ein Menschenleben rettet, rettet
die ganze Welt!“ Und die Bibel sagt (Spr. 3, 27):
„Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag“. Was immer wir tun können, lasst uns tun, solange wir es können. Und auch wenn unsere Hilfeleistung uns manchmal nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen mag; nichts davon ist jemals umsonst. Unser Herr Jesus kennt unser Herz und er wird das, was wir zu seiner Ehre und zum Wohle seiner Geschöpfe tun, segnen!
Es grüßt euch herzlich
Euer Pastor Benjamin Klammt
…auf ein Wort (April 2023)
„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes
und auf die Geduld Christi.“ 2.Thessalonicher 3, 5
Im zweiten Brief des Paulus an die Thessalonicher geht es viel um böse Menschen, Bedrängnis, Verfolgung, bis hin zum Widersacher Christi und der Macht des Bösen; aber auch darum, dass dies verschwindend gering ist im Verhältnis zur Allmacht Gottes und Seiner Gerechtigkeit, die letztendlich sichtbar wird in der Erscheinung Christi bei seiner Wiederkunft.
Die Bosheit und die Folgen der Sünde begegnen uns überall auf dieser Welt. Wir sind umringt von Bedrängnis aller Art. Was können wir tun? Uns dadurch befreien, dass wir Böses mit Bösem vergelten?
Viele Menschen sind gefangen in Ihrer Freiheit. Sie lassen sich gefangen nehmen von dem, was sie Freiheit nennen. Die Frage, die wir uns immer wieder stellen müssen, ist: Worauf ist dein Blick denn wirklich gerichtet? Ist es nicht oft im Kern die eigene Eitelkeit? So wie der Prediger sagt, dass letztendlich alles Trachten unter der Sonne, also auf dieser Welt eitel ist.
Gott möchte, dass wir unseren Blick auf zwei Dinge ausrichten, auf die Liebe und auf die Geduld, welche beide göttliche Attribute sind. Und zwar nicht nur mit den Augen, also dass wir z.B. nur in der Bibel lesen, sondern auch mit dem Herzen, also mit der Gesinnung, die dann auch Taten folgen lässt.
Auf die Liebe blicken bedeutet zunächst zu erkennen, dass Christus mich zuerst geliebt hat und alles für mich gegeben hat, obwohl und weil ich Teil des Bösen war. Bei der Geduld geht dann mein Blick von mir selbst weg hin zu meinen Mitmenschen, gerade auch zu denen, die Bedrängnis auslösen oder mir Probleme bereiten. Gott hat Geduld mit den Menschen, weil Er will, dass sie zur Buße finden und gerettet werden. Mit den Augen Gottes zu sehen bedeutet Retterblick und nicht Rächerblick! Nur dadurch können wir das Böse überwinden und den Kreislauf des Bösen durchbrechen, wenn wir Böses mit Gutem vergelten. Das fällt freilich oft schwer, weil es nicht unserer gefallenen Natur entspricht. Aber Jesus hat uns nicht nur in der Bergpredigt dazu aufgefordert, sondern es vor allem selbst vorgelebt. Und ist es nicht unser oberstes Ziel, Ihm nachzufolgen?
Gott möge uns allen diesen Wunsch immer wieder neu schenken!
Marc Brandl
…auf ein Wort (März 2023)
Ps 34,2 Den Herrn will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde sein.
Ps 34,3 In dem Herrn soll sich rühmen meine Seele; hören werden es die Sanftmütigen und sich freuen.
Ps 34,4 Erhebet den Herrn mit mir, und lasset uns miteinander erhöhen seinen Namen!
Ps 34,5 Ich suchte den Herrn, und er antwortete mir; und aus allen meinen Ängsten errettete er mich.
Ps 34,6 Sie blickten auf ihn und strahlten, und ihr Angesicht wurde nicht beschämt.
Ps 34,7 Dieser Elende rief, und der Herr hörte, und aus allen seinen Bedrängnissen rettete er ihn.
Ps 34,8 Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie.
Ps 34,9 Schmecket und sehet, dass der Herr gütig ist! Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!
Ps 34,10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen! Denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten.
David war auf der Flucht und stellte sich wahnsinnig, damit ihn seine Feinde wieder fortließen. Unter dem Aspekt der Verfolgung können wir verstehen, warum er von Lob und Anbetung spricht, nachdem er Ängste und Bedrängnisse erfahren hatte.
Was kann ich tun?
Es sind oft so viele kleine, alltägliche Dinge in unserem Leben, in denen wir Gottes Wirken und Handeln erfahren können, wenn wir da was erlebt haben, dann lasst uns das miteinander teilen. Es müssen nicht immer die spektakulären Dinge sein, die Vielzahl der kleinen Wunder Gottes drücken doch seine große Liebe und Barmherzigkeit genauso aus.
Was bewirkt Gott?
In allen Versen steht Gottes Wirken im Vordergrund: Sich finden lassen und Antworten, ein freundliches und Freude machendes Wesen und auch wenn wir uns noch so elend und bedrängt fühlen, ER ist da und will und kann uns erretten.
Was habe ich davon?
Eigentlich ist das doch die Frage, die wir uns alle stellen, wenn wir zu irgendetwas aufgefordert werden. Was habe ich davon, was bringt es mir; doch dabei sehen wir manchmal nicht, dass Jesus uns dann einen Menschen in den Weg stellt, der uns und unsere Hilfe braucht. Sei es im Zuhören oder im Zupacken. Füreinander da sein und miteinander gemeinsam etwas tun, das ist es doch, was Gemeinde bedeutet!
Es grüßt euch ganz herzlich Jürgen Gutzeit