…auf ein Wort (Mai 2023)

Sowohl durch den wirtschaftlichen Einbruch während der Coronapandemie als auch durch den nun tobenden Ukrainekrieg und die damit verbundene Inflation hat sich die Armut unter der deutschen Bevölkerung erhöht. Statistisch gesehen sind insbesondere Arbeitslose, Studenten, Frauen und Kinder stärker von Armut betroffen als andere gesellschaftliche Gruppen. Machen wir es konkret: In einem scheinbar so reichen Land wie unserem sind beinahe drei Millionen Kinder armutsgefährdet. Sie leiden Mangel an Nahrung und Kleidung oder müssen in schlecht beheizten Wohnungen leben. Doch damit nicht genug: Der Mangel an Grundlegendem wird häufig begleitet durch Scham einerseits und schlechtere Zukunftsperspektiven andererseits. Zugleich ist uns bewusst, dass in anderen Teilen der Welt teilweise noch dramatischere Zustände herrschen.
Wird man angesichts dessen nicht ratlos? Wir fragen uns: Was können wir schon dagegen tun? Natürlich, wir können nicht die ganze Welt retten. Oder doch?
Vielleicht kennt ihr den jüdischen Ausspruch: „Wer ein Menschenleben rettet, rettet
die ganze Welt!“ Und die Bibel sagt (Spr. 3, 27):
„Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag“. Was immer wir tun können, lasst uns tun, solange wir es können. Und auch wenn unsere Hilfeleistung uns manchmal nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen mag; nichts davon ist jemals umsonst. Unser Herr Jesus kennt unser Herz und er wird das, was wir zu seiner Ehre und zum Wohle seiner Geschöpfe tun, segnen!

Es grüßt euch herzlich
Euer Pastor Benjamin Klammt

…auf ein Wort (April 2023)

„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes
und auf die Geduld Christi.“
2.Thessalonicher 3, 5

Im zweiten Brief des Paulus an die Thessalonicher geht es viel um böse Menschen, Bedrängnis, Verfolgung, bis hin zum Widersacher Christi und der Macht des Bösen; aber auch darum, dass dies verschwindend gering ist im Verhältnis zur Allmacht Gottes und Seiner Gerechtigkeit, die letztendlich sichtbar wird in der Erscheinung Christi bei seiner Wiederkunft.
Die Bosheit und die Folgen der Sünde begegnen uns überall auf dieser Welt. Wir sind umringt von Bedrängnis aller Art. Was können wir tun? Uns dadurch befreien, dass wir Böses mit Bösem vergelten?
Viele Menschen sind gefangen in Ihrer Freiheit. Sie lassen sich gefangen nehmen von dem, was sie Freiheit nennen. Die Frage, die wir uns immer wieder stellen müssen, ist: Worauf ist dein Blick denn wirklich gerichtet? Ist es nicht oft im Kern die eigene Eitelkeit? So wie der Prediger sagt, dass letztendlich alles Trachten unter der Sonne, also auf dieser Welt eitel ist.
Gott möchte, dass wir unseren Blick auf zwei Dinge ausrichten, auf die Liebe und auf die Geduld, welche beide göttliche Attribute sind. Und zwar nicht nur mit den Augen, also dass wir z.B. nur in der Bibel lesen, sondern auch mit dem Herzen, also mit der Gesinnung, die dann auch Taten folgen lässt.
Auf die Liebe blicken bedeutet zunächst zu erkennen, dass Christus mich zuerst geliebt hat und alles für mich gegeben hat, obwohl und weil ich Teil des Bösen war. Bei der Geduld geht dann mein Blick von mir selbst weg hin zu meinen Mitmenschen, gerade auch zu denen, die Bedrängnis auslösen oder mir Probleme bereiten. Gott hat Geduld mit den Menschen, weil Er will, dass sie zur Buße finden und gerettet werden. Mit den Augen Gottes zu sehen bedeutet Retterblick und nicht Rächerblick! Nur dadurch können wir das Böse überwinden und den Kreislauf des Bösen durchbrechen, wenn wir Böses mit Gutem vergelten. Das fällt freilich oft schwer, weil es nicht unserer gefallenen Natur entspricht. Aber Jesus hat uns nicht nur in der Bergpredigt dazu aufgefordert, sondern es vor allem selbst vorgelebt. Und ist es nicht unser oberstes Ziel, Ihm nachzufolgen?
Gott möge uns allen diesen Wunsch immer wieder neu schenken!

Marc Brandl

…auf ein Wort (März 2023)

Ps 34,2 Den Herrn will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde sein.
Ps 34,3 In dem Herrn soll sich rühmen meine Seele; hören werden es die Sanftmütigen und sich freuen.
Ps 34,4 Erhebet den Herrn mit mir, und lasset uns miteinander erhöhen seinen Namen!
Ps 34,5 Ich suchte den Herrn, und er antwortete mir; und aus allen meinen Ängsten errettete er mich.
Ps 34,6 Sie blickten auf ihn und strahlten, und ihr Angesicht wurde nicht beschämt.
Ps 34,7 Dieser Elende rief, und der Herr hörte, und aus allen seinen Bedrängnissen rettete er ihn.
Ps 34,8 Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie.
Ps 34,9 Schmecket und sehet, dass der Herr gütig ist! Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!
Ps 34,10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen! Denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten.

David war auf der Flucht und stellte sich wahnsinnig, damit ihn seine Feinde wieder fortließen. Unter dem Aspekt der Verfolgung können wir verstehen, warum er von Lob und Anbetung spricht, nachdem er Ängste und Bedrängnisse erfahren hatte.
Was kann ich tun?
Es sind oft so viele kleine, alltägliche Dinge in unserem Leben, in denen wir Gottes Wirken und Handeln erfahren können, wenn wir da was erlebt haben, dann lasst uns das miteinander teilen. Es müssen nicht immer die spektakulären Dinge sein, die Vielzahl der kleinen Wunder Gottes drücken doch seine große Liebe und Barmherzigkeit genauso aus.
Was bewirkt Gott?
In allen Versen steht Gottes Wirken im Vordergrund: Sich finden lassen und Antworten, ein freundliches und Freude machendes Wesen und auch wenn wir uns noch so elend und bedrängt fühlen, ER ist da und will und kann uns erretten.
Was habe ich davon?
Eigentlich ist das doch die Frage, die wir uns alle stellen, wenn wir zu irgendetwas aufgefordert werden. Was habe ich davon, was bringt es mir; doch dabei sehen wir manchmal nicht, dass Jesus uns dann einen Menschen in den Weg stellt, der uns und unsere Hilfe braucht. Sei es im Zuhören oder im Zupacken. Füreinander da sein und miteinander gemeinsam etwas tun, das ist es doch, was Gemeinde bedeutet!

Es grüßt euch ganz herzlich Jürgen Gutzeit

…auf ein Wort (Februar 2023)

„Und darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt.“
1.Thessalonicher 2, 13

Im vorangehenden Text wird beschrieben, dass die Apostel Tag und Nacht gearbeitet sowie den Thessalonichern das Evangelium Gottes verkündigt haben. Und dann finden sie noch Zeit dafür, Gott ohne Unterlass zu danken. Wir wissen, dass es hier nicht um einen Leistungsnachweis im Weinberg Gottes geht, sondern um die Vermittlung einer Grundhaltung, dass Gott und sein Evangelium immer im Mittelpunkt stehen. Dass man nicht teilweise dankbar ist und dann wieder undankbar, dass man nicht Gott zum einen lobt und ein andermal anklagt. Das Evangelium von Jesus und Seiner Liebe bis zum Tod und darüber hinaus weckt in dem, der dies annimmt und daran glaubt, eine unvergleichliche Dankbarkeit.
Das, was wir heute Neues Testament nennen, war damals erst in der Entstehungsphase. Den Aposteln war bewusst, dass ihre Predigt von Gott und ein daraus resultierender Apostelbrief Wort Gottes ist. Die Wichtigkeit, dies zu erkennen und anzunehmen, ist die Kernaussage dieses Bibelverses. Dass die Geschwister dies so angenommen haben, erfüllt die Apostel mit Dankbarkeit. Dabei geht es nicht nur um das Hören des Wortes, das verstehen, das für sich in Anspruch nehmen, sondern auch darum, dass das Wort Gottes etwas bewirkt im Leben der Glaubenden. Das Wort Gottes wird im Leben der Christen sichtbar. Es bewirkt Taten. Die Thessalonicher waren dadurch gestärkt, dass sie sogar Verfolgung ertragen konnten. Wer nicht glauben will, für den bleibt das Wort Gottes fruchtlos, wirkungslos, oder erscheint sogar als Torheit oder Ärgernis. Für den, der glaubt, ist es aber eine Gotteskraft; insbesondere auch für die Begegnungen des alltäglichen Lebens. Lasst uns darin den Aposteln nacheifern, das Wort Gottes wirken lassen und Gott dafür unablässig dankbar sein!

Marc Brandl

auf ein Wort…(Januar 2023)

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Genesis 16,13

Womöglich löst dieser Vers gemischte Gefühle in uns aus?
Der eine empfindet eine solche Aussage alles andere als positiv und ermutigend.
Im Gegenteil, manch einer denkt dabei vielleicht zuallererst an eine Art Überwachung.
An all die totalitären Staaten und Regime, in denen Menschen sich nicht frei bewegen können, da sie rund um die Uhr beobachtet werden oder zumindest Angst vor Bespitzelung haben müssen. Doch so ist unser Vers aus dem 1. Buch Mose nicht gemeint. Natürlich ist es so, dass unser Gott alles sieht; dass ihm nichts entgeht, was auf dieser Erde geschieht; dass er sogar unsere innersten Gedanken, Gefühle und Empfindungen kennt. Immerhin ist er unser Schöpfer. In Kolosser 1,16 steht in Bezug auf unseren Herrn Jesus Christus geschrieben: „Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“
Aber das soll und muss uns keine Angst machen, denn Gott meint es gut mit uns!
Mit dir und mir! Er hat einen Plan für jeden von uns! Das zeigt auch der Kontext, in dem unser Bibelvers zu finden ist: Hagar war vor Sarai geflohen und womöglich verzweifelt.
Sie wusste nicht, wie es weitergehen wird. Doch in dieser Situation erscheint ihr der Engel des HERRN und ermutigt sie, wieder zu Sarai zurückzukehren und ihr gehorsam zu sein. Gott hat einen Plan mit Hagar und auch für ihr ungeborenes Kind und er bringt ihn zur Ausführung. Darauf dürfen auch wir vertrauen.
Auch wenn in diesem neuen Jahr nicht immer alles so kommen wird, wie wir uns das vorstellen oder wünschen. Unser Gott ist ein Gott, der uns sieht. Er spricht (Jeremia 29,11): „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“
Setzen wir unser Vertrauen auf unseren Herrn Jesus Christus! Das lohnt sich in Ewigkeit!
Ich wünsche euch ein reich gesegnetes und gesundes neues Jahr 2023!

Euer Pastor Benjamin Klammt

…auf ein Wort (November+Dezember)

Gottes Trost
3 Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,
4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.
5 Denn wie die Leiden des Christus sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost.
2. Korinther 1,3-5 (Schlachter 2000)

Diese Verse haben mich in der letzten Zeit immer wieder beschäftigt. Es ist wunderbar, Gott – ein Gott des Trostes. Und beeindruckend, obwohl Paulus und seine verschiedenen Reisebegleiter immer wieder in Bedrängnis kommen, beginnt Paulus nicht mit Klage und Zorn, sondern mit Gottes Lob.
Vers 3 ist genial; in einem Satz steht ein Großteil des Evangeliums: Gott ist der Gott und Vater von Jesus Christus, also allmächtig und gleichzeitig barmherzig und tröstend. Doch dann geht es weiter. Paulus schreibt davon, dass sie in ihrer Bedrängnis getröstet werden, auch noch gut, nicht zu nah an mir persönlich dran – ja Paulus kann sogar den Trost weitergeben an Menschen, die auch in Bedrängnis leben. Vermutlich auch deswegen besonders glaubhaft, weil er die Bedrängnis anderer Menschen ermessen kann und sagen kann: „Ja, Hunger oder Übermüdung nach einem langen Tag mit viel Arbeit habe ich erlebt. Ich habe erlebt, in Naturgewalten zu kommen und nicht zu wissen, ob ich den Sturm überlebe; bin vertraut mit Ertrinkungsgefahr, Kälte und Schmerzen; ich saß im Gefängnis, mal mit, mal ohne Ketten.“ Er kann also aus meiner heutigen Sicht klar in Vers 5 sagen, dass die Leiden Christi sich reichlich über ihn ergießen – und weil er von Gott in diesem Leid getröstet wurde, kann er auch andere trösten. Nur möchte ich die Leiden Christi selber erfahren? Ich bin relativ gesund, ich denke dabei dann an die Geschwister, die seit Monaten krank sind oder die weltweiten Geschwister, die unter Verfolgung leben oder deren Lebensraum durch Naturkatastrophen bedroht ist – auch weil wir im reichen Teil der Welt keine Rücksicht auf Natur und Klima nehmen und uns reichlich an dem bedienen, was in anderen Teilen wächst oder an Bodenschätzen da ist. Wo ist da der Trost? Kann ich von dieser Position aus Gottes Trost weitergeben? Ich habe mich gefragt, ob ich diese Fragen wirklich aufschreiben soll. Vom Trost in die Depression war da mein Gedanke.
Nun war vor Kurzem beim Studientag der ACK (Arbeitskreis Christliche Kirchen). Es ging um Reformen und Erneuerungen innerhalb der christlichen Kirchen. Hängen geblieben ist mir viel, getröstet hat mich der Satz des ägyptisch koptischen Gemeindemitgliedes, der sagte: „In Ägypten kommen alle christlichen Gruppen miteinander aus, in der Verfolgung ist
der Name der Kirche unwesentlich; wesentlich ist die Ausrichtung auf Jesus Christus – also auch auf seinen und Gottes Trost.“
Gut ist auch, dass schon das Lesen der Bibel tröstet und so möchte ich mit Versen aus
2. Korinther 9 schließen: 6 Das aber [bedenkt]: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. 7 Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! 8 Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, sodass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk, 9 wie geschrieben steht: »Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit besteht in Ewigkeit«.
Am Ende bleibt für mich, nur in Gott kann ich fröhlich geben und in Gott kann ich Trost annehmen.
I c h w ü n s c h e Euch eine fröhliche, getröstete und gesegnete Adventszeit.
Eure Andrea B.

…auf ein Wort (September + Oktober)

„Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.
Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit Ihm offenbar werden in Herrlichkeit.“ Kolosser 3:3f

Die Monate September und Oktober bedeuten für viele Menschen in unserem Land einen Neuanfang. Es beginnt ein neues Schuljahr, ein neues Studiensemester, eine neue Lehrstelle oder vielleicht eine neue Arbeitsstelle. Wir wissen dabei nicht, was die Zukunft bringen wird. Die Zukunft ist uns verborgen. Wir gehen automatisch auf die Zukunft zu. Indem wir sie betreten, machen wir sie zur Gegenwart und sie ist uns nicht länger verborgen.
Nun ist die Frage, ob wir die Zukunft als verborgenen Schatz begreifen, den es zu entdecken gilt, oder ob wir sorgenvoll in die Zukunft blicken. Mit unseren Sorgen können wir keine Verbesserung erzielen. Das hat uns Jesus schon in der Bergpredigt deutlich gemacht. Vielmehr ermutigt uns Jesus, die Zukunft als Geschenk zu verstehen in dem Wissen, dass Gott uns versorgt.
So wie wir automatisch auf die Zukunft zugehen, sollten wir bewusste Schritte hin zu Jesus machen. In Ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen, heißt es genau ein Kapitel vorher im Kolosserbrief. Ich denke, Gott möchte uns zur Schatzsuche ermutigen. Nicht nur auf das zu sehen, was uns vor Augen ist, was offenbar ist für alle Menschen, sondern zu erkennen, dass Gott gerade im Verborgenen handelt und den mit Weisheit beschenkt, der vertraut und dankbar ist. Gott belohnt jeden, der sich auf die Suche nach diesem göttlichen Schatz im Acker seines Lebens macht und auch bereit ist, anderes dafür loszulassen.
Ich wünsche uns, dass die Schritte, die wir in die Zukunft machen, immer auch Schritte auf Jesus zu sind. Ich wünsche uns, dass jeder in diesem Bewusstsein hoffnungsvoll in die Zukunft blicken kann. Denn unser eigentliches Leben besteht in und durch Jesus allein, welches jetzt noch verborgen ist, sich aber offenbaren wird in Herrlichkeit.

Marc Brandl

…auf ein Wort (Juli/August 2022)

„Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ Psalm 42,3

Klingt das eher nach einem Ruf der Sehnsucht? Oder einem Ruf der Verzweiflung?
Oder ist es eine Mischung aus beidem?
Der Kontext legt nahe, dass der Verfasser des Psalms in großer Bedrängnis war und
viele Tränen vergoss (vgl. Ps 42,4.7). Worin genau sein Leid bestand, wird zwar nicht
näher erläutert, aber es wird zumindest angedeutet, dass es sich um eine Art Verfolgung
gehandelt haben könnte. Menschen um ihn herum verhöhnten den Psalmisten
und fragten: „Wo ist nun dein Gott?“ (vgl. Ps 42,4.11).
Das Schöne und Faszinierende an Psalm 42 ist, dass der Schreiber seine Hoffnung
auf Gott nicht aufgibt; dass er die Flinte nicht einfach ins Korn wirft; dass er nicht der
Aufforderung nachgibt, die bereits Hiob von seiner eigenen Frau hören musste (vgl.
Hi 2,9): „Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb!“
Im Gegenteil, der Psalmist erinnert sich nicht nur an die vergangenen Tage und die
festlichen Prozessionen in Jerusalem (vgl. Ps 42,5), sondern hält fest an der Gewissheit,
dass sein Gott eingreifen und helfen wird (vgl. Ps 42,6.12)!
Wo bist du gerade unruhig? Was betrübt deine Seele?
Gib´ es deinem Herrn heute ab! Vertraue auf ihn – so schwer das manchmal erscheinen
mag. Gott hat das letzte Wort. Weder die spottenden Menschen um uns herum
noch die äußeren Umstände – nein, unser Gott hat das letzte Wort!
Kennst du Gottes Telefonnummer? Als Kind habe ich gelernt, Gottes Telefonnummer
laute: 5015. Psalm 50, Vers 15: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“
Unser Gott ist uns nahe und hört uns! Nicht immer so, wie wir uns das wünschen,
aber immer so, dass es uns zum Guten in unserem Leben mitwirkt (vgl. Röm 8,28).
Darauf zu vertrauen lohnt sich!

Herzlich grüßt euch
Euer Pastor Benjamin Klammt

…auf ein Wort (Mai/Juni 2022)

„Wenn ich aber nach Osten gehe, so ist er nirgends;
wende ich mich nach Westen, so bemerke ich ihn nicht;
wirkt er im Norden, so erblicke ich ihn nicht;
verbirgt er sich im Süden, so kann ich ihn nicht sehen.
Ja, er kennt meinen Weg; wenn er mich prüft,
so werde ich wie Gold hervorgehen!“
Hiob 23, 8 -10

Die Geschichte von Hiob kennt jeder von uns. Gott nannte ihn einen untadeligen,
rechtschaffenen und gottesfürchtigen Mann, der das Böse meide. So ein von
Gott reichlich gesegneter Mann verlor aber eines Tages plötzlich und unerwartet
alles: seine zehn Kinder, seinen Besitz und zum Schluss auch seine eigene Gesundheit.
Ich weiß nicht, wie ihr die Geschichte von Hiob wahrgenommen habt. Ich behaupte,
keiner von uns wünscht sich, das gleiche Leid wie Hiob zu erleben.
Buchstäblich kann man sagen, dass keiner von uns eine Hiobsbotschaft hören will.
Trotzdem lohnt es sich, die 42 Kapitel des Buches Hiob zu lesen und zu studieren.
Beim Lesen des Buches Hiob können wir seinen Glaubenskampf fühlen. Hiob
hadert mit sich selbst und mit Gott. Seine drei Freunde konnten ihm keine richtige
Hilfe anbieten. In seiner Verzweiflung suchte Hiob beharrlich die Begegnung mit
dem allmächtigen und gerechten Gott. Hiob wollte sein Leid unbedingt vor IHM
klagen.
Bei seiner Suche nach Gottes Gegenwart in allen Himmelsrichtungen: Osten,
Westen, Norden und Süden kam Hiob zu seiner festen Überzeugung, dass Gott
seinen Lebensweg durch und durch kennt. Hiob konnte durch Glauben sagen,
dass er wie Gold hervorgehen werde, wenn Gott ihn durch seinen Schmerz und
sein Leid prüft.
Ich wünsche uns, dass wir, wie Hiob, aus Glauben und fester Überzeugung leben
und sagen können, dass Gott unseren Weg durch und durch kennt. Habt keine
Angst, wenn wir plötzlich von unerwarteter Krankheit getroffen sind oder unter
Leid stehen. Die Schwierigkeit in unserem Leben ist gleichzeitig eine Chance für
uns, Gott näher zu sein. So kann Gott durch die Schwierigkeit unseren Glauben
stärken, uns wie Gold polieren. Wir werden wertvoll sein vor Gottes Augen. Denn
Gott kennt unseren Lebensweg.

Euer Bruder Yaoyu

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