„Der Älteste an die auserwählte Herrin und ihre Kinder, die ich lieb habe in der Wahrheit, und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit: Gnade, Barmherzigkeit, Friede
von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, sei mit uns in der Wahrheit und in der Liebe!“ 2. Joh. 1:1-3
Der Apostel Johannes macht uns in seinem zweiten Brief deutlich, dass Wahrheit und Liebe zusammengehören. Es gibt nur eine Wahrheit, die uns rettet. Es gibt nur eine Liebe, die uns rettet. Beides ist vereint im Sohn des Vaters, Jesus Christus.
In der kommenden Adventszeit werden wir in besonderem Maße daran erinnert, dass Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um die Wahrheit zu bezeugen und uns herauszulieben aus dieser gefallenen Welt. Diese Wahrheit ist unumstößlich, weil Jesus selbst die Wahrheit ist. Diese Liebe, mit der Er uns geliebt hat, ist grenzenlos, weil Gott selbst die Liebe ist. Wer dies erkannt und angenommen hat, darf sich gewiss sein, dass es sich um eine bleibende Wahrheit handelt, bleibend in uns auch über den Tod hinaus.
Menschen können viele grausame Dinge tun. Sie können Macht ausüben über andere Menschen für eine bestimmte Zeit. Aber eines können sie nicht, die Wahrheit töten. Johannes bezeichnet die Gemeinde Christi als auserwählte Herrin. Auserwählt, das bedeutet, dass nicht wir Jesus zum Messias gemacht haben, sondern, dass Er der Messias ist. Es bedeutet, dass Gott die Initiative ergriffen hat, um uns zu erwählen, zu retten und zu berufen. Die Religionen sind von Menschen gemacht. Im Gegensatz dazu ist die Erwählung die ausgestreckte Hand Gottes für uns in der Liebe Jesu Christi. Dabei handelt es sich nicht um die Erwählung einer Elite, sondern die Suche nach dem Verlorenen; denn Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1.Tim. 2:4). Gott zwingt niemanden, sondern Er liebt.
Der Begriff Herrin drückt aus, dass Menschen, die mit Jesus leben, in gewisser Weise herrschen sollen. Es ist jedoch keine Herrschaft über andere Menschen, sondern die Herrschaft über die Sünde. Es bedeutet, dass das Böse keine Macht mehr über die Menschen hat, welche, wie der Apostel es ausdrückt, in der Wahrheit leben, das heißt, mit Jesus.
An Weihnachten denken wir an die Erfüllung der Prophezeiung (Jes. 9:5): „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf Seiner Schulter…“
Wir dürfen an dieser Herrschaft teilhaben.
Marc Brandl