„Wirkliche Liebe ist frei von Angst. Ja, wenn Gottes vollkommene Liebe uns erfüllt, vertreibt sie sogar die Angst. Wer sich also fürchtet und vor der Strafe zittert, bei dem ist Gottes Liebe noch nicht zum Ziel gekommen.“ 1. Johannes 4,18
Was für ein wunderbarer Vers ist das, den wir da im 1. Johannesbrief finden. Worum geht es?
Johannes will uns sagen, dass wir unser Leben nicht in Angst vor Gottes Strafe leben sollen, sondern aus der Erkenntnis der Liebe Gottes für uns Menschen.
Natürlich ist es so, dass wir als Menschen immer wieder sündigen und dass wir nicht so leben, wie Gott es möchte. Dafür ist ja gerade unser Herr Jesus gestorben. Nun gibt es aber zwei verschiedene Möglichkeiten, wie wir mit der Sünde in unserem Leben umgehen können. Zum einen können wir uns selbst verdammen und versuchen, ein möglichst perfektes Leben zu leben. Und wenn wir solch ein „perfektes“ Leben schaffen, dann sind wir natürlich „stolz“ auf uns. Aus Angst vor Strafe strengen wir uns unermüdlich an und wollen Gott gefallen. Das ist ein Weg, den der Apostel Johannes als Christsein 1.0 beschreibt. Hier liegt ein Christsein vor, dass die Liebe zu Gott noch nicht verstanden hat. Was Gott von uns möchte, ist natürlich, dass wir Sünde hassen und unser Leben gemäß seinen Geboten leben. Aber nicht aus Angst vor seiner Strafe (und damit oft verbunden mit eigenem Stolz, wenn wir nicht sündigen), sondern aus Liebe zu Ihm.
Aus Liebe zu Jesus Christus, der unsere Sünden durch seinen Tod am Kreuz für uns bezahlt hat. Wenn wir sündlos leben wollen, weil wir Jesus lieben und dann trotzdem sündigen, dann leben wir aus einer Liebe zu Gott ohne Angst vor Strafe. Das Ergebnis ist, dass wir natürlich betrübt sind über unsere Sünde aber gleichzeitig erkennen, dass uns aus Gnade vergeben ist und dass wir jederzeit wieder neu beginnen können mit unserem Herrn Jesus Christus. Das ist Christsein 2.0. Der Unterschied zwischen Christsein 1.0 und Christsein 2.0 ist, dass wir unser Leben unterschiedlich leben. Bei 1.0 leben wir in ständiger Angst zu Versagen während wir bei 2.0 dankbar sind aus Liebe wieder einen Tag gut geschafft zu haben. Und ein weiterer Unterschied ist, dass bei 1.0 die Gefahr besteht „stolz“ zu sein für eine sündlose Zeit, während bei 2.0 die Dankbarkeit aus Liebe uns motiviert. Nehmen wir uns den Vers des Apostels Johannes zu Herzen und erkennen wir, dass wir geliebt sind von Gott und wir aus Liebe zu unserem Herrn Jesus die Sünde vermeiden wollen und nicht, weil wir Angst vor Strafe haben. Denn damit würde unser „Tun“ mehr zählen als das Opfer von Jesus.
Euer Karsten